Am vierten Spieltag der Tennis-Bundesliga erlebten die Fans der drei beteiligten TVN-Teams einen Sonntag voller Emotionen – mit ganz unterschiedlichen Enden. Während der Gladbacher HTC nach langer Regenpause und personellen Ausfällen ein hart erkämpftes 3:3-Unentschieden beim Schlusslicht Blau-Weiss Aachen sichern konnte, musste BW Neuss vor großer Kulisse eine bittere 1:5-Niederlage im TVN-Derby gegen den TC Bredeney hinnehmen. Besonders schmerzhaft: Alle vier Einzel gingen für die Neusser im Match-Tiebreak verloren.
BW Neuss: stark gekämpft, aber 1:5 gegen Bredeney
Was auf dem Papier dem Endergebnis nach wie eine klare Angelegenheit aussieht, war auf dem Platz ein harter Schlagabtausch: Der 1:5-Niederlage von BW Neuss gegen den TC Bredeney ging eine Serie von vier dramatischen Einzeln voraus – alle endeten im Match-Tiebreak, alle gingen an die Gäste aus Essen.
Über 1000 Zuschauer strömten bei tollem Tenniswetter an die Jahnstraße, sorgten für ein volles Haus und eine Atmosphäre wie zu besten Bundesliga-Zeiten. Doch trotz lautstarker Unterstützung fehlte dem Neusser Team gleich mehrfach das letzte Quäntchen, um die Partie offen zu gestalten.
Javier Barranco Cosano führte im Match-Tiebreak gegen Oscar Otte mit 8:4, doch der ehemalige Weltranglisten-36. drehte das Spiel noch mit 11:9. Clement Tabur war gegen Benjamin Hassan auf Kurs Zweisatzsieg, verlor aber Satz zwei im Tiebreak und danach den Match-Tiebreak glatt. Geoffrey Blancaneaux vergab zwei Matchbälle gegen Tom Gentzsch, verlor 10:12 im Entscheidungssatz. Und auch Harold Mayot musste sich nach einem ausgeglichenen Match gegen Guy den Ouden geschlagen geben.
„So viele Zuschauer wie heute habe ich hier noch nie gesehen. Und sie haben ein echtes Spektakel erlebt – auch wenn das Ergebnis für uns bitter ist“, bewertete Clinton Thomson aus der sportlichen Leitung der Neusser den Spieltag. In den Doppeln betrieben die Blau-Weißen immerhin etwas Ergebniskosmetik und gewannen eine Partie zum 1:5-Endstand. Ein Duell, das in vielen Phasen auf Augenhöhe stattfand, in dem aber Bredeney auch durchgängig die Champions-Qualität unter Beweis stellte, die ganz entscheidenden Punkte zu machen. Tabellenplatz eins unterstreicht, dass die diesjährigen Ambitionen wieder realistisch in einen Meistertitel umgemünzt werden könnten. Voraussetzung dafür wären ein Pflichtsieg am nächsten Spieltag gegen Mannheim und dann auch ein möglichst gutes Abschneiden im nächsten TVN-Duell gegen den GHTC an Spieltag sechs. Die Neusser sind dagegen nach dem ersten doppelten Punktverlust zwar sehr wahrscheinlich ihrer Meister-Träume beraubt, liegen aber immer noch auf einem komfortablen fünften Rang mit Puffer zu den beiden Abstiegsrängen der Liga. Für sie geht es am nächsten Sonntag mit einem Heimspiel gegen Großhesselohe weiter.