DM der Jungsenior:innen: Herausragende Turnierwoche geht zu Ende

Die Deutschen Meisterschaften der Jungsenior:innen sind beendet. Nach vier Turniertagen im Landesleistungszentrum Leimen haben sich Jil Nora Engelmann, Eileen Aranas-Roth, Michael Berrer und Nils Muschiol die Siegerpokale gesichert.
Turniere
Badischer Tennisverband
Siegerehrung DM Jungsenioren

Insgesamt nahmen rund 90 Spieler:innen an den vier Einzelwettbewerben teil und zeigten, dass in den Altersklassen 30 und 35 sehr viel Qualität steckt. Allen voran das Teilnehmerfeld der Herren 30 bot Runde für Runde hochklassiges Tennis. Am Ende setzte sich mit Michael Berrer der wohl erfahrenste Teilnehmer durch. Der 42-Jährige, der 2016 seine Profi-Karriere beendete, bezwang seine Gegner in den ersten Runden im Eiltempo und wurde erst im Halbfinale so richtig gefordert. Gegen die Nummer eins der Setzliste, Nils Brinkmann vom TV Buchschlag (Hessen), entwickelte sich ein spannendes Match, das erst nach über zwei Stunden seinen Sieger fand. Nach einem knappen ersten Durchgang, der an Brinkmann ging, kam Berrer eindrucksvoll zurück und sicherte sich mit 4:6 6:0 6:3 den Finaleinzug.

Endspiel der Herren 30 bietet Spannung bis zum Schluss

Im anschließenden Endspiel traf Berrer auf Jakob Sude vom TC Friedrichshafen, der dank einer frühen Aufgabe des Vorjahressiegers Lukas Ollert im Halbfinale seine Kräfte schonen konnte. Trotzdem begegneten sich die beiden auf Augenhöhe und zeigten von Beginn an, dass sie zurecht im Finale standen. Hochklassige, enge Ballwechsel und Spannung bis zum Schluss – am Ende setzte sich Berrer mit 7:5 7:6 durch und konnte den Siegerpokal in Empfang nehmen. „Meine Beine waren nach dem Drei-Satz-Erfolg im Halbfinale alles andere als locker. Ein dritter Satz im Endspiel wäre schwierig geworden“, erklärte Berrer nach dem Turnier, der Ende März bei der Weltmeisterschaft in der Türkei an den Start gehen wird. „Das war mein erstes Turnier seit 2016 und eine gute Vorbereitung auf die WM. Mir fehlt nach einer so langen Zeit noch die Kraft in meinen Schlägen. Daran muss ich in den kommenden Wochen arbeiten“.

Im Endspiel der Damen standen sich mit Jil Nora Engelmann von Tennis 65 Eschborn (Hessen) und Kristina Rendl vom HTC Uhlenhorst-Mühlheim (Nordrhein-Westfalen) zwei ungesetzte Spielerinnen gegenüber. Beide hatten auf dem Weg ins Finale kaum Probleme, besonders Engelmann gab bis dahin lediglich zwei Spiele ab. Nach einem engen ersten Satz, der mit 6:4 an die Hessin ging, machte Engelmann im zweiten Durchgang kurzen Prozess und kürte sich mit 6:4 6:1 völlig verdient zur Deutschen Meisterin.

Titelverteidigung bei den Damen 35 geglückt

Während Lukas OIlert bei den Herren 30 auf dem Weg zur Titelverteidigung im Halbfinale von einer Verletzung gestoppt wurde, konnte sich Eileen Aranas-Roth bei den Damen 35 nach 2022 auch in diesem Jahr den Titel sichern. Und das in einer äußerst beeindruckenden Art und Weise: Die 37-jährige, die für Eintracht Frankfurt an den Start ging, gab im gesamten Turnierverlauf nur fünf Spiele ab und machte auch im Endspiel kurzen Prozess. Am Ende stand gegen die Nummer zwei der Setzliste, Susanne Teicher, ein 6:1 6:1 zu buche.

Deutlich enger beisammen war das Teilnehmerfeld der Herren 35. Nils Muschiol vom TA SV Böblingen krönte sich am Ende zum Deutschen Meister, musste auf dem Weg dorthin aber gleich zweimal über die volle Distanz gehen. Im Viertelfinale gegen Julian Wenzel verschlief der Württemberger den ersten Durchgang komplett, kam dann jedoch eindrucksvoll zurück und setzte sich mit 1:6 6:1 6:1 durch. Auch im Halbfinale entwickelte sich zunächst ein enges Match, das Muschiol am Ende mit 7:5 6:1 für sich entscheiden konnte.

Im Endspiel wartete mit Sebastian Schiessl die Nummer eins der Setzliste. Der Mann vom TC RW Straubing (Bayern) musste bereits im Halbfinale, das am selben Tag stattfand, ein rund dreistündiges Marathonmatch bestreiten und ging deshalb keineswegs als Favorit in die Partie. Dennoch konnte sich der 39-Jährige den ersten Satz im Tiebreak sichern. Im weiteren Verlauf des Matches schwanden jedoch merklich die Kräfte. Muschiol sicherte sich zuerst den zweiten Durchgang mit 6:2 und behielt auch im Entscheidungssatz mit 6:3 die Oberhand. 

Doppel- und Mixed-Wettbewerbe mit wenigen Meldungen

Neben den Einzel-Wettbewerbe wurden die Gewinner auch im Doppel und Mixed ausgespielt. Da die Meldezahlen hier sehr gering waren, kamen nicht in allen Altersklassen alle Wettbewerbe zustande. Bei den Herren 30 sicherten sich Lukas Ollert und Marko Krickovic den Doppeltitel, Alexandra Stückradt und Kristina Rendl siegten bei den Damen 30. Beim einzigen Mixed-Wettbewerb nahmen lediglich drei Paarungen teil. Am Ende standen Eileen Aranas-Roth und Carsten Gröger in der Altersklasse 30 ganz oben auf dem Siegertreppchen.

„Die Qualität aller Wettbewerbe war wirklich beeindruckend“, erläutert Turnierdirektor Christian Back vom Badischen Tennisverband (BTV). „Seit ich für den BTV tätig bin, war das das hochklassigste Turnier, das ich hier im Landesleistungszentrum verfolgen konnte“.

Das LLZ Leimen war dieses Jahr zum ersten Mal Austragungsort der Deutschen Meisterschaften der Jungsenior:innen. Zuvor traf sich die deutsche Tenniselite fast 30 Jahre lang etwas weiter südlich im mittelbadischen Eggenstein-Leopoldshafen. Aus Kapazitätsgründen stand die dortige Tennishalle diesmal jedoch nicht zur Verfügung und die Vergabe erfolgte deshalb in das rund 50 Kilometer entfernte Leimen.

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