Kohlmann: „Das ist ein unglaublich gutes Zeichen“

Jan-Lennard Struff hat beim Masters in Madrid mit herausragenden Leistungen das Finale erreicht. Im DTB-Interview bewertet Davis Cup-Kapitän Michael Kohlmann den Erfolg und spricht darüber, was ihn bei Struff besonders beeindruckt hat und was sich Nachwuchsspieler von dem 33-Jährigen abschauen sollten.
International
Deutscher Tennis Bund
Der Davis Cup in Hamburg mit dem DTB.16.09.2022Abdruck+jede Verwendung ohne Zustimmung vom DTB oder Philipp Reinhard ist untersagt.

Michael, wie bewertest Du den Erfolg von Jan-Lennard Struff in Madrid?

Das Finale beim Masters zu erreichen, ist ein unglaublich großer Erfolg für ihn. Er hat sich über einen sehr langen Zeitraum, besonders jetzt, wo die Masters-Veranstaltungen auch in Rom und Madrid über zwei Wochen gehen, immer wieder gegen die absoluten Top-Leute durchsetzen können. Auch nach Rückständen hat er sich immer wieder zurückgekämpft. Eine grandiose Leistung, die gar nicht hoch genug einzuschätzen ist.

Wie erklärst du dir seinen Erfolg?

Er hat schon im vergangenen Jahr im Davis Cup bewiesen, dass er, trotz seines verletzungsbedingten Abrutschens auf der Weltrangliste, immer noch regelmäßig gegen die Spieler auf dem absoluten Top-Level gewinnen kann. In diesem Jahr hat er schon die ganze Zeit über starke Leistungen gebracht und unter anderem in Monte-Carlo Casper Ruud geschlagen. Er hat erneut beweisen, dass er die Besten nicht nur regelmäßig schlagen kann, sondern noch immer selbst zu den Top-Spielern auf der Welt gehört – wie schon vor seiner Verletzung. So hat er sich jetzt in eine sensationelle Ausgangsposition für die nächsten Wochen und Monate gebracht.

Gibt es etwas, das dich in Madrid besonders bei Struff beeindruckt hat?

Eine Situation ist mir tatsächlich sehr in Erinnerung geblieben. Er verliert den zweiten Satz im Viertelfinale gegen Tsitsipas knapp mit 7:5. Eine richtig schwierige Situation gegen einen Top-5-Spieler. Normalerweise erwartet man, dass ein Spieler dann erstmal niedergeschlagen und frustriert ist. Nicht so Struffi. Er setzt sich auf die Bank und zeigt die Faust in Richtung Box. Ich finde, das ist so ein unglaublich gutes Zeichen. Er demonstriert nach einem harten Rückschlag sich und seinem Gegner: Ich bin da, ich kämpfe weiter und ich hole mir den Sieg noch.

Ist es auch das, was sich Nachwuchsspieler von Struff abschauen sollten?

Definitiv. Diese positive Betrachtungsweise gepaart mit seiner professionellen Einstellung jede Trainingseinheit mit voller Intensität zu gestalten und im Spiel immer wieder nur an den nächsten Punkt und den nächsten Satz zu denken, ist elementar wichtig und ein starkes Vorbild für unsere Nachwuchsspieler. Sie müssen sich bewusst machen: Auch Struffi war nicht immer so. Das hat er sich hart erarbeitet und das können sie auch. Die Einstellung zum Spiel ist nicht naturgegeben, sondern kann genauso trainiert werden wie ein Aufschlag oder Return.

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