DTB stellt die Chronologie der Ereignisse vor

Das DTB-Präsidium verurteilt grundsätzlich jedwede Form unethischen Verhaltens, auch im Sinne von Machtmissbrauch oder Toleranz grenzwertigen Verhaltens im Sport. Hier gibt es die Chronologie der Vorgänge rund um den ehemaligen Vizepräsidenten Jugend- und Spitzensport, Ausbildung und Training zum Nachlesen.
DTB
Deutscher Tennis Bund
Tennisball auf der Grundlinie eines Sandplatzes
  • DTB-Präsident Dietloff von Arnim erhält Mitte März 2022 ein auf den 28. Februar 2022 datiertes Schreiben von Maximilian Abel, in dem unspezifische Vorwürfe gegen ein noch nicht namentlich genanntes Präsidiumsmitglied erhoben werden.
  • Nachdem viele praktische Organisationsthemen für einen Besuch im Gefängnis geklärt werden mussten, findet am 21. Juni 2022 ein persönliches Treffen zwischen von Arnim und Abel in der Vollzugsanstalt Butzbach statt. Hier schildert Abel die Vorwürfe und nennt erstmals den Namen des Beschuldigten.
  • Am 23. Juni 2022 führt von Arnim bei der Konferenz der Spitzenverbände des DOSB ein vertrauliches Gespräch mit der Geschäftsführung der Deutschen Sportjugend (dsj) und erläutert den Sachverhalt ohne Namensnennung. Im Anschluss kommt die Empfehlung von der dsj, sich mit dem Sachverhalt an die Kanzlei FHM aus Hamburg zu wenden. Die Kanzlei FHM ist auf interne Untersuchungen spezialisiert und hat bereits in zahlreichen Fällen Organisationen bei der Aufklärung von MeToo-Sachverhalten unterstützt.
  • Am 12. Juli 2022 wurde FHM vom DTB mandatiert, Ermittlungen zu den konkreten Vorwürfen von Abel gegen den nun Beschuldigten Dirk Hordorff aufzunehmen. Die Vorwürfe betreffen seine Tätigkeit als privater Trainer und sollen Anfang der 2000er-Jahre passiert sein.
  • Am 13. Juli 2022 hat FHM den Rechtsanwalt von Maximilian Abel kontaktiert und ihn in Kenntnis gesetzt, dass FHM mit der Aufklärung des Sachverhalts beauftragt ist.
  • An dem Wochenende 16./17. Juli 2022 wurde in einer inoffiziellen Sitzung des DTB-Präsidiums (ohne Dirk Hordorff) mit Dr. Frank Intert, dem Vertreter des Bundesausschusses, entschieden, Dirk Hordorff aufzufordern, sein Amt ruhen zu lassen, solange die Untersuchung läuft. Dieser Aufforderung ist Dirk Hordorff nicht nachgekommen. Das DTB-Präsidium musste die Weigerung akzeptieren, weil es nach Satzung bislang keine Möglichkeit gibt, ein Präsidiumsmitglied dazu zu zwingen, sein Amt ruhen zu lassen. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung zur Abwahl Hordorffs, auf Basis noch nicht geprüfter Vorwürfe, wurde auf juristischen Rat zur Wahrung von Persönlichkeitsrechten verworfen.
  • Bis zum 14. Oktober 2022 hat FHM mit Maximilian Abel und diversen weiteren Personen, darunter auch Sriram Balaji, Interviews geführt, um die Vorwürfe aufzuklären.
  • Zusätzlich wurde ein wissenschaftliches Gutachten über die Glaubhaftigkeit der Aussage von Maximilian Abel angefertigt. Das Gutachten lag FHM am 20. Dezember 2022 vor.
  • Eine erste interne Stellungnahme von Dirk Hordorff zu den Vorwürfen lag nach erbetener Fristverlängerung am 1. Dezember 2022 vor. In der Stellungnahme wurden weitere Zeugen und Beweismittel benannt, die in der Folge durch FHM befragt wurden.
  • Am 14. Januar 2023 erhielt Dirk Hordorff von FHM einen schriftlichen Fragenkatalog, um zu den Vorwürfen erneut Stellung zu beziehen.
  • Die Antworten von Dirk Hordorff zu diesem Fragenkatalog lagen FHM am 19. Januar 2023 vor. Danach begann die Kanzlei den Sachverhalt zu würdigen.
  • Ende Februar 2023 wurde dem DTB-Präsidium das Ergebnis des Berichts mündlich mitgeteilt, woraufhin Dirk Hordorff erneut in einem Gespräch vom DTB-Präsidium zum Rücktritt aufgefordert wurde. Dies lehnte er ab.
  • Am 8. März 2023 ist der Ermittlungsbericht abgeschlossen worden. FHM kommt zu dem Ergebnis, dass die von Abel erhobenen Vorwürfe nicht mit einer Sicherheit nachgewiesen werden können, die in einem Gerichtsverfahren erforderlich wäre. Gleiches gilt für die Vorwürfe von Balaji. In beiden Fällen spricht nach Auffassung der Kanzlei aber – mit jeweils unterschiedlich hoher Wahrscheinlichkeit – auch einiges dafür, dass die Vorwürfe zutreffen.
  • Am 18. März 2023, zehn Tage nach Abschluss des Berichts, informierte von Arnim erstmalig den Bundesausschuss und die Geschäftsführung über den Sachverhalt.
  • Am 23. März 2023 wurde der Fall durch eine Presse-Berichterstattung öffentlich.
  • Am 26. März 2023 wurde auf einer digitalen Bundesausschuss-Sitzung beschlossen, Dirk Hordorff mit einem gemeinsamen Schreiben nochmalig zum Rücktritt aufzufordern und ihm eine Frist bis zum 29. März zu setzen. Sollte er dieser Forderung nicht nachkommen, würde eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden, um den Beschuldigten aus seinem Amt zu entheben.
  • Am 29. März 2023 ist Dirk Hordorff von seinen Ämtern zurückgetreten.
  • Am 6. April 2023 wurde eine externe Hinweisgeberstelle eingerichtet, um eine Möglichkeit schaffen, Anzeigen und Hinweise auf unethisches Verhalten an eine externe Stelle zu melden, die sich außerhalb der Strukturen des DTB befindet. Bis heute sind keine Hinweise eingegangen.
  • Am 17. Mai 2023 wurde eine Aufarbeitungskommission zur Aufarbeitung und Prävention von interpersonaler Gewalt eingerichtet. Mitglieder sind Rechtsanwalt Felix Rettenmaier, die Universitätsprofessorin Ute Sacksofsky und der ehemaligen Tennis-Profi Eric Jelen

*Stand: 23.05.2023

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