Wie erklärst du dir deinen Erfolg hier in Berlin?

Ich bin unglaublich froh. Ich spiele schon seit 21 Jahren Rollstuhltennis und habe es noch nie in ein Finale bei einem Turnier dieser Kategorie geschafft. Ich arbeite extrem hart und merke es geht immer weiter voran und bin sehr froh, dass ich es jetzt auch mental auf den Platz bringe und die Matches erfolgreich abschließen kann. Ich habe heute das beste Tennis meines Lebens gespielt.

Was gibt dieser Sport dir?

Der Sport ist die perfekte Kombination aus körperlicher und mentaler Anstrengung. Das macht ihn für mich so einzigartig. Tennis hat mich generell mobiler im Alltag gemacht. Es geht deutlich über den Platz hinaus. Ich bin durch den Sport deutlich selbstsicherer geworden. Ich reise mit dem Sportgerät durch die Welt und traue mir insgesamt viel mehr Dinge zu. Ich habe festgestellt, dass die Behinderung keine Einschränkung ist, sondern ich einfach nur von A nach B mit dem Rollstuhl fahre, aber der Rest ist wie beim Fußgänger.

Wer sind deine Vorbilder?

Mein Vorbild beim Läufertennis ist Roger Federer und beim Rollstuhltennis war es immer Stefan Olsson, der einen unglaublichen Slice hatte, als er noch gespielt hat. Ein Schlag, den auch ich sehr oft und gerne einsetze. Beide Spieler haben immer so eine schöne mentale Ruhe ausgestrahlt, die ich bewundert habe.

Welchen Tipp hast du für Kinder, die im Rollstuhl sitzen und gerne mit Tennis anfangen möchten?

Nicht verzagen. Wenn man diesen Sport für sich entdeckt hat und mag, kann es je nach Behinderung sehr viel schwerer sein in den Sport einzusteigen. Meine Einschränkung liegt daran, dass ich mein Handgelenk weder aufklappen noch drehen kann. Ich mache die Bewegung nur über den Unterarm. Ich habe 17 Jahre gebraucht, bis ich mein erstes Future-Turnier gewonnen habe. Es gibt für alles eine Lösung. Man muss sich manchmal nur umschauen und andere Wege gehen. Das ist das Tolle am Rollstuhltennis.

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