Die Davis Cup-Finals 2025 sind beendet. Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen. Eins vorweg: Auch wenn wir uns in Bologna in diesem Jahr mehr erhofft hatten – dreimal in den letzten fünf Jahren ins Halbfinale des Davis Cups zu kommen, ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist das Ergebnis harter Arbeit und mannschaftlicher Geschlossenheit. Deutschland steht jetzt erstmals, seit das Nationenranking 2001 eingeführt wurde, auf Platz zwei. Das macht mich stolz und das hat das Team auch verdient.

Wenn so eine intensive Woche vorbei ist, tut es mir gut, wieder in meinem Alltag zu kommen. So kriege ich meinen Kopf frei. Zwei Tage nach Bologna stehe ich also auf dem Trainingsplatz im DTB-Stützpunkt in Oberhaching und beobachte das Training unserer jüngeren Spieler Max Rehberg und Liam Gavrielides. Liam ist ein 21-jähriges Talent, das gerade von einer Verletzung zurückgekommen ist. Die Bälle hallen laut in der Halle, ich mag den Sound.

Wir wollten den Titel unbedingt

Ich bin dabei, alles zu verarbeiten. Es ist schade, dass es nicht geklappt hat mit dem Finale oder sogar mit dem Davis Cup-Titel. Es wäre der vierte nach 1988, 1989 und 1993. Es wäre der Wahnsinn gewesen – und ja, wir wollten den Titel unbedingt.

Wir fühlten uns sehr wohl in dieser wunderschönen norditalienischen Stadt. Die Bedingungen vor Ort waren ähnlich wie in den Jahren zuvor in Malaga. Die Finalrunde fand allerdings nicht in einem Stadion, sondern in der Messehalle statt.

Dort hatten sie einen großen Centre Court und ein Zuschauer-Village errichtet. Daneben, in der zweiten Halle, waren die Trainingsplätze, Räume für jedes Team, ein Restaurant. Von der Organisation und vom Set-up war das schon sehr, sehr gut gemacht. Unser Hotel, das Royal Carlton, ein ehrwürdiger, historischer Bau, lag in der Stadt.

Der Fahrdienst lief problemlos. Jedem Team wurde eine ortskundige Person aus Bologna gestellt. In unserem Fall eine Betreuerin. Sie war nur für uns zuständig war und hat sich um alles gekümmert vor Ort, inklusive Restaurant-Tipps.

 

Ein Trainingsplatz weniger

In der Halle gab es drei Trainingsplätze zusätzlich zum Matchcourt. Geplant waren ursprünglich vier. Der vierte Platz war in der Fanzone und der hat leider nicht funktioniert, weil das Licht zu schlecht war. Dass es nur drei Plätze waren, hatte zu Beginn ein bisschen für Probleme gesorgt. Klar, es waren acht Teams und wenn man einen Court streicht, gibt es für jede Mannschaft weniger Trainingsmöglichkeiten. Aber am Ende des Tages hat alles gut geklappt.

Der Greenset war einen Tick langsamer als in Malaga und in Turin. Das haben sowohl Sascha als auch Kevin und Tim uns so berichtet, als sie von den ATP-Finals in Turin eintrudelten. Den Vorlauf, den wir in den letzten Jahren hatten, gab es diesmal so nicht, weil fünf Spieler noch in der Woche zuvor Turniere spielten. Jan-Lennard und Yannick kamen vom Challenger in Lyon.

Es dauerte ein wenig, bis wir komplett waren. Jan-Lennard, der in Lyon gesiegt hatte, kam am Sonntag, Sascha erst am Montag. Da war der erste Tross mit Coaches und Betreuern schon fast drei Tage vor Ort.

Die Stimmung war gut. Wir haben uns wohl gefühlt. Dafür hat auch das Essen gesorgt, sowohl in der Halle als auch in der Stadt. Die Restaurant-Empfehlungen waren top. Mir ist noch das „Rodrigo“ und das „Diana“ im Kopf, das waren richtig gute Läden. Bologna ist für seine Tortellini bekannt. Die isst man Ragout. Klar, wir sind in Bologna – Pasta Bolognese war schwer angesagt.

Den kompletten Bericht gibt es auf tennismagzin.de 

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