Novak Djokovic hatte es, Roger Federer und auch Mischa Zverev: Meniskusverletzungen sind häufige Verletzungen bei Tennisspieler:innen. Die damit verbundenen Schmerzen und Schwellungen hindern oft an der Ausübung des Sports. Im Folgenden werden Ursachen, Therapiemöglichkeiten und Prävention von Meniskusverletzungen dargestellt.
Wo sitzt der Meniskus eigentlich?
Der Meniskus ist eine knorpelige Struktur im Kniegelenk, die aus zwei halbmondförmigen Scheiben besteht – dem Innen- und dem Außenmeniskus. Diese sitzen zwischen dem Oberschenkelknochen (Femur) und dem Schienbein (Tibia) und fungieren als Stoßdämpfer, die die Belastung gleichmäßig verteilen und das Gelenk stabilisieren.
Wie entstehen Meniskusverletzungen?
Meniskusverletzungen können sowohl im Profi- als auch im Amateurbereich auftreten und sind keine Seltenheit. Sie entstehen oft durch plötzliche Drehbewegungen oder Richtungswechsel, wie sie in vielen Sportarten vorkommen. Starkes Abbremsen, Überstreckung oder Verdrehen des Knies sind ebenfalls häufige Ursachen. Zudem können ein falscher Tritt oder ein Sprung, aber auch zu starke oder zu lange Belastungen den Meniskus schädigen. Eine schwache Muskulatur um das Knie erhöht das Risiko zusätzlich.
Merkt man, dass der Meniskus kaputt ist?
Manche Menschen merken erst nach ein paar Wochen, dass ihr Knie verletzt ist. Sie spüren dann eine unrunde Bewegung beim Beugen und Strecken des Knies. Größere Meniskusrisse sind oft schmerzhafter und lassen das Knie anschwellen. Zudem können sie Kniebewegungen stören oder einschränken – als ob das Knie »klemmt«. Eine MRT-Untersuchung bringt Klarheit und zeigt, ob Bänder, Knorpel, Sehnen oder Muskulatur verletzt sind.
Welche Behandlungsmethoden gibt es?
Grundsätzlich sollten immer alle konservativen, also nicht operativen Behandlungsmethoden ausgeschöpft werden. Bleiben Beschwerden dennoch, gibt es zwei Hauptbehandlungsmethoden. Bei der ersten Methode wird das geschädigte Gewebe des Meniskus entfernt. Dies führt oft zu einer schnellen Schmerzlinderung und kürzeren Rehabilitationszeiten. Ein Meniskus, der teilweise oder vollständig entfernt werden muss, kann zu einer Instabilität im Knie führen und das Risiko für eine frühzeitige Arthrose speziell bei jüngeren Patienten erhöhen. Die zweite Methode ist die Naht des eingerissenen Meniskusgewebes, um diesen zu erhalten. Diese Methode erfordert eine längere Heilungsphase, bietet aber bessere Langzeitergebnisse, da der gesamte Meniskus in seiner Funktion als Stoßdämpfer und Lastverteiler erhalten bleibt.
Wie lange dauert die Rehabilitation nach einem Eingriff?
Die Dauer der Rehabilitation nach einem Meniskuseingriff variiert je nach Art des Eingriffs. Bei einer teilweisen Meniskusentfernung dauert die Erholungsphase in der Regel nur wenige Wochen. Dagegen ist die Heilungszeit bei einer Meniskusnaht deutlich länger und kann drei bis sechs Monate betragen, da der Meniskus ausreichend Zeit benötigt, um vollständig zu heilen. Um eine optimale Genesung und die Prävention zukünftiger Verletzungen zu gewährleisten, sind medizinische Tests und gezieltes Training essenziell. Diese Maßnahmen unterstützen die Wiederherstellung der Kniefunktion und helfen, zukünftigen Verletzungen vorzubeugen.
Ist nach erfolgreicher Behandlung auch Wettkampfsport wieder möglich?
Natürlich. Das Ziel eines jeden Eingriffs am Meniskus ist es, die Funktion zu erhalten und auch den Sportlern die Rückkehr in ihren Sport zu ermöglichen. Im Anschluss an den Eingriff erfolgt regelmäßige Physiotherapie, an die sich dann ein gezieltes Aufbautraining anschließt, um das ursprüngliche Aktivitäts- und Leistungsniveau zu erreichen.
Wie sicher ist ein Meniskuseingriff?
Dank moderner chirurgischer Techniken, wie der Schlüssellochtechnik (Arthroskopie), ist ein solcher Eingriff heutzutage extrem sicher. Diese minimalinvasive Methode ermöglicht es uns, den Eingriff präzise durchzuführen und die Heilungszeit zu verkürzen. Nach erfolgreicher Behandlung und disziplinierter Rehabilitation können die meisten Patienten ihre normalen Aktivitäten wieder aufnehmen.