WTB-Delegiertenversammlung: Änderung der Wettspielordnung beschlossen

Ende April fand die Delegiertenversammlung des Württembergischen Tennis-Bundes (WTB) statt. Dabei wurde die Änderung der Wettspielordnung zum 1. Oktober 2024 beschlossen. Neuwahlen standen nicht auf dem Programm.
DTB
Deutscher Tennis Bund
WTB-Delegiertenversammlung 2024

Die Änderung der Wettspielordnung soll dazu dienen, den Verband zukunftsfähig zu machen und wichtige Synergien zu nutzen. So können Spieler:innen künftig in zwei Mannschaften uneingeschränkt eingesetzt werden und dies sogar in zwei verschiedenen Vereinen. Auch gibt es keine Beschränkungen mehr für Spieler:innen eines Mitgliedslands von Tennis-Europe. Somit können die Vereine ihren Mitgliedern noch mehr Möglichkeiten zur Teilnahme an den Mannschaftswettbewerben bieten.

Mit dem Beschluss zur Änderung der Wettspielordnung wurde auch der Weg zum gemeinsamen Spielbetrieb mit dem Badischen Tennisverband geebnet. Die beiden Verbände konzentrieren sich dabei auf den Spielbetrieb mit neuen Zuordnungen.

Gemeinsamer Spielbetrieb mit Baden und Württemberg ab Sommer 2026 geplant

Bei der Vorstellung des Projekts „Gemeinsamer Spielbetrieb mit Baden und Württemberg“ gab es ebenfalls noch Informationsbedarf bezüglich der Details. Es wurde ausführlich diskutiert und erste Vor- und Nachteile beleuchtet.

Der entscheidende Punkt für den Entschluss eines gemeinsamen Spielbetriebs mit Baden und Württemberg ist es, den Tennissport attraktiver zu gestalten. Die Entfernungen und Fahrzeiten, die die Mannschaften im Spielbetrieb zurücklegen müssen, wird optimiert und auch der Wegfall der Grenze zwischen den beiden Verbänden schafft neue Möglichkeiten.

Der gemeinsame Spielbetrieb ist ab Sommer 2026 geplant. Bis dies zur realisiert wird, müssen beide Wettspielordnungen vereinheitlicht werden und auch die gesamte Organisation und Verwaltung der Spielbetriebe beider Verbände erfolgen. Hier bedarf es der Zustimmung der Vereine, vertreten durch ihre Delegierten. Klaus Berner betonte, dass die einzelnen Spieler:innen und Vereinsfunktionär:innen sowie die Delegierten und Bezirksfunktionär:innen weiterhin einbezogen werden. Neben den Gremien steht hier ein Online-Formular zur Verfügung.

Positiver Geschäftsbericht des Präsidiums

In seinem Geschäftsbericht berichtete WTB-Präsident Stefan Hofherr weiter von wichtigen Weichen, die das Präsidium für die Zukunft stellen konnte.

Im Jahr 2023 fand der Spielbetrieb der rund 10.000 teilnehmenden Mannschaften und rund 1.000 Turniere uneingeschränkt statt.

Hofherr betonte, dass es dem WTB weiterhin sehr wichtig ist, die Vereine und Spieler:innen aktiv einzubeziehen. Dazu wurden im Jahr 2023 zahlreiche Umfragen versandt, bspw. zur Verbandsrunde im Sommer, bei der beeindruckende 7.000 Rückmeldungen eingegangen sind. Auf dieser Basis wurde dem Wunsch auf Wiedereinführung des Mixed-Wettbewerbs nachgegangen und direkt umgesetzt.

Diese Rückmeldungen gingen direkt in die beiden Kompetenzteams „Mannschaftswettbewerbe“ und „Turniere“ ein, wo neben den Funktionären auch der wichtige Blick aus den Vereinen und Spieler:innen an einem Tisch vereint wurde.

Hofherr ergänzte, dass der WTB die Organisation und Abwicklung für die Vereine weiter vereinfachen möchte. So wurden über das Spielverlegungstool im Jahr 2023 mehr als 700 Spiele unbürokratisch verlegt. Auch die WTB Erklärvideos und Online-Seminare werden immer intensiver genutzt.

Leicht steigende Mitgliederzahlen im WTB

Die Gesamtentwicklung der Mitgliederzahlen in den württembergischen Tennisvereinen gibt Grund zu vorsichtigem Optimismus. Die Mitgliederzahl wuchs leicht von rund 169.000 auf knapp über 170.000. Hier gilt es weiterhin, die Mitglieder mit vielfältigen Angeboten an die Vereine zu binden.

So ermöglicht das bereits im Jahr 2022 neu aufgestellte Ressort V „Sportentwicklung“ unter der Leitung von Christoph Winkler dem WTB strukturell neu die Weichen zu stellen, um in den kommenden Jahren neue Mitglieder für Schlägersportarten im Allgemeinen und den Tennissport im Speziellen zu begeistern und dauerhaft an die jeweilige Sportart und Vereine zu binden.

Hinter dem Ressort „Sportentwicklung“ steht das Lehrwesen, Schule- und Ausbildung, Breitensport, die Vereinsentwicklung, aber auch die Trendsportarten sowie das Thema Inklusion.

Hervorzuheben ist, dass in diesem Sommer das erste Mal eine vom WTB für seine Vereine organisierte Padel-Verbandsrunde mit 2er-Teams stattfindet, zu der sich 28 Mannschaften angemeldet haben. Auch das neu gebildete Kompetenzteam „Inklusion“ ist äußerst engagiert und auf dem besten Weg, ein sehr schönes Konzept für die Verbreitung von inklusivem Tennis im Bereich des WTB zu erarbeiten.

WTB-Leistungskonzept hat sich bewährt

Das ebenfalls im Jahr 2022 vorgestellte Leistungskonzept der WTB-Trainer:innen hat sich bewährt: Im Ergebnis ist es möglich, das Trainingskonzept noch konzentrierter und flächendeckender umzusetzen. Das Konzept wird stetig weiterentwickelt.

Auch das Ressort IV (Leistungssport und Jugendförderung) berichtet von einem erfolgreichen Jahr: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2023 in Essen waren die WTB-Athlet:innen sehr erfolgreich. Auch in dieser Saison sind die WTB-Kaderspieler:innen in allen Kaderstrukturen des DTB vertreten. Des Weiteren weisen die Teilnehmerzahlen bei den Jugend-/Jüngsten-Bezirksmeisterschaften und in der NEXT LEVEL-Turnierserie eine positive Tendenz auf.

N!-Charta verankert sich in den württembergischen Tennisvereinen

Das Thema Nachhaltigkeit wird beim Württembergischen Tennis-Bund nach wie vor großgeschrieben. So hat der WTB in diesem Jahr bereits den 2. Konvoi des Nachhaltigkeitsprogramms des baden-württembergischen Umweltministeriums und des Landessportverbandes N!-Charta angestoßen und führt regelmäßig Meetings durch (online und in Präsenz), um weitere Vereine für das Programm zu gewinnen und die Initiative mehr und mehr in die Breite zu tragen.

Und das trägt Früchte: Der Badische Tennisverband ist dem Vorbild des WTB gefolgt und hat Anfang des Jahres das Zielkonzept unterschrieben und startet nun ebenfalls seinen ersten Konvoi.

Die Vereine des ersten Konvois aus Württemberg halten sich hochmotiviert an ihre Zielvorgaben und haben einige Maßnahmen schon in ihre Vereinsstruktur verankert. Somit fungieren sie als Vorbild für die Vereine des zweiten Konvois, das bereits sehr gute Konzepte mit spannenden Maßnahmen vorgestellt haben. Sechs von insgesamt acht Zielkonzepten des zweiten Konvois sind bereits offiziell durch das Umweltministerium freigegeben worden.

Alle bis dahin eingereichten und freigegeben Konzepte werden bei den BOSS OPEN am Mittwoch, 12. Juni 2024, gemeinsam mit den Vereinen des ersten Konvois aus dem Badischen Tennisverband ihre Urkunden feierlich überreicht bekommen.

Der Dank des gesamten WTB-Präsidiums gilt dem ehrenamtlichen Engagement der Tennisvereine, die sich dieser Initiative bereits angeschlossen haben.

Ehrungen für herausragende Leistungen verliehen

Insgesamt drei Ehrungen wurden für herausragende Leistungen und einem unermüdlichen ehrenamtlichen Engagement verliehen:

  • Christian Efler - Ehrennadel in Gold
  • Gerhard Dill - Ehrennadel in Gold
  • Klaus Berner - Ehrennadel in Silber

Finanzbericht von Martin Renz gab detailierte Einblicke

Martin Renz, Vizepräsident und Leiter des Ressorts II (Haushalt und Finanzen), berichtete über die aktuelle Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben sowie die Kassenbestände des Verbandes im Jahr 2023. Er gab detaillierte Einblicke in die Finanzen sowie die Ertragsseite der einzelnen Bereiche.

So berichtete er von einer in Summe zufriedenstellenden Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Verbandes und stellte ein vorläufiges - um Sondereffekte bereinigtes - und noch durch einen Wirtschaftsprüfer zu bestätigendes Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von rund 600 T€ vor. Der vermeintlich hohe Überschuss, so Renz, sei einem gewissen Investitionsstau geschuldet, welcher der weiterhin hohen Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Ausgang der laufenden Betriebsprüfung für die Jahre bis 2019 geschuldet sei.

Martin Renz wurde einstimmig entlastet und stellte auch den Haushaltsplan 2024 vor, der ebenfalls auf einstimmige Zustimmung stieß.

Der WTB hofft auf eine zeitnahe steuerliche Lösung mit den Finanzbehörden

Seitens der Delegierten bestand verständlicherweise auch der Wunsch nach einer Darstellung der aktuellen Situation des Veruntreuungsskandals, der den gesamten Württembergischen Tennis-Bund nach wie vor herausfordert und anhaltend wichtige Kapazitäten kostet.

Stefan Hofherr berichtete, dass man auf eine zeitnahe steuerliche Lösung mit den Finanzbehörden hoffe, damit der WTB als wirtschaftlich gesunder Verband zeitnah aus dem „Notbetrieb“ aussteigen kann, um weiterhin wichtige Weichen für die Zukunft stellen zu können. Er ist zuversichtlich, dass nun zeitnah eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung gefunden wird.

Zahlreiche Projekte – wie die Renovierung der Tennishalle, der Platzbau oder das Tennisinternat – liegen demnach weiter auf Eis und warten darauf, umgesetzt zu werden.

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