Wenn in den Sommerferien ein Großteil der Schülerschar mit ihren Eltern in den Urlaub startet, dann bleibt für Familie (Meschede-) Isbruch aus Castrop-Rauxel kaum Zeit zum Durchatmen. Sowohl Tochter Finnja als auch Sohn Lasse sind in ihren Sportarten in der nationalen Spitze unterwegs. Die 14-Jährige Finnja wurde erst Anfang Juni in Ludwigshafen Deutsche Vizemeisterin (U14) im Tennis. Der drei Jahre ältere Lasse war gleichzeitig als Stammspieler mit der U17-Fußballnationalelf bei der Europameisterschaft in Albanien im Einsatz. Die Familie nimmt die daraus resultierenden Herausforderungen gelassen.

„Immerhin hat es mit Schulbefreiungen funktioniert, dass wir als Familie mal sechs Tage zusammen verbringen konnten,“ atmet Mutter Ute Meschede-Isbruch nach dem Urlaub in Cala Ratjada einmal tief durch. „Ansonsten stehen in den Ferien Turniere, Lehrgänge und Trainingslager auf dem Programm – und das Ganze mal zwei“.

Großer Bewegungsdrang

Dass beide Kinder in ihren Sportarten so weit vorne mit dabei sind, hat mit ihrem intrinsischen Bewegungsdrang zu tun. Mutter Ute und Vater Don sind nicht nur selbst sportlich unterwegs, sondern auch in ihren Vereinen in Castrop-Rauxel tief verwurzelt. „Finnja und Lasse waren schon immer sportlich sehr gut unterwegs. Wir haben vieles angeboten und ausprobiert. Fußball, Tennis, Schwimmen, Tanzen, Turnen, Korfball, Reiten – beide waren immer vorne mit dabei, aber erst mit Corona kam der feste Wille, es auch im Leistungssport zu probieren.“ Dabei blicken die Eltern den Herausforderungen realistisch und bodenständig entgegen. Ob es tatsächlich zu einer Profikarriere reicht, hängt von vielen Faktoren ab. Der Weg ist noch lang. Unterstützung bekommen beide von zu Hause so viel wie nötig. Doch auch kurze Wege sind der Familie wichtig und ein Wohlfühlfaktor für alle Beteiligten. Finnja trainiert hauptsächlich in der WTV-Talentschmiede in Kamen und kam in diesem Sommer trotz ihres jungen Alters neben den zwei Matches der Damen II in der Westfalenliga auch bereits drei Mal in der Regionalliga beim TC Deuten zum Einsatz. Ergebnis: Drei Einzeleinsätze, drei Siege, Klassenerhalt. Lasse spielt ab Sommer in der U19 des VfL Bochum. Vor wenigen Wochen hat er seinen ersten Profivertrag angeboten bekommen, den er noch selbst unterschreiben muss, wenn er volljährig ist.

Die Unterschiede im Tennis und Fußball

Trotzdem sind – vor allem für Mutter Ute – das Zeitmanagement und die viele Fahrerei die größten Herausforderungen. „Es muss einfach sehr oft ein Rädchen ins andere greifen. Wenn dann mal etwas nicht passt, kann es schon etwas chaotisch werden,“ verdreht sie lachend die Augen und meint damit die Unterschiede der Sportarten Tennis und Fußball. Im Fußball lässt sich alles besser planen. Es kann bei Regen und bei gutem Wetter gespielt werden. Die Zeiten der Spiele stehen vorher fest und ein Fußballspiel dauert 90 Minuten. Beim Tennis sieht das anders aus. „Tennis besteht eigentlich aus Warten. Man wartet auf die Auslosung, auf die Spieltermine, auf die nächste Gegnerin und nicht zuletzt, dass das Match der eigenen Tochter – hoffentlich siegreich – endet.“ Terminkollisionen sind so vorprogrammiert.

Wenn doch mal alles passt, dann kommt der große Bruder, um seine Schwester anzufeuern – so geschehen zuletzt bei den Deutschen Meisterschaften in Ludwigshafen. Als Finnja verletzungsbedingt auf Tennis verzichten musste, düste sie regelmäßig mit dem Fahrrad zu den Juniorenspielen des VfL Bochum, um ihr Bruderherz zu unterstützen. Die gemeinsame Zeit ist der Familie wichtig. Und da sie rar ist, ist sie umso kostbarer. Sechs Tage Mallorca müssen im Zweifelsfall reichen.

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