Nach 308 Tagen nimmt die Westfalenliga unter freiem Himmel wieder ihren Spielbetrieb auf. Seit dem letzten Jahr hat sich einiges getan, denn neun neue Mannschaften im Vergleich zu 2024 bringen frischen Wind in die höchste Spielklasse im WTV. Bundesliga-Flair haftet dem Tennispark Bärchen Versmold und der TC BW Halle an. Doch auch der Auftritt der Neulinge TC Steinhorst und der TG Stadtlohn/Ahaus wird - in einer von OWL-Teams dominierten Herren-Konkurrenz - mit Spannung erwartet. Allein fünf Teams sind bei den Damen neu dabei. Die Rolle der Favoritinnen will dabei so recht noch niemand einnehmen.
Damen
Die Damen des TC Haus Wittringen Gladbeck sind geschlossen vom Lembecker TV ins Ruhrgebiet gewechselt und haben die Spielberechtigung übernommen. Mit einem international und breit besetzten Kader, der im Laufe der Saison immer mal wieder mit Collegespielerinnen verstärkt wird, ist der Klassenerhalt das vorrangige Ziel.
Als Aufsteigerinnen haben die Spielerinnen des Tennispark Bielefeld dasselbe Ziel. Einzig die Westfalenliga erprobte Sayona Kolkmeier ist aus Westerkappeln neu dazugestoßen. Ansonsten vertraut Mannschaftsführerin Johanna Amft auf die bewährten Kräfte, die ziemlich souverän den Aufstieg aus der Verbandsliga gemeistert haben.
Vermehrt auf heimische Kräfte setzt der TC BW Halle nach dem Rückzug aus der 2. Bundesliga Nord. Obwohl noch namhafte ausländische Akteurinnen auf dem Meldebogen stehen, bilden Marie Sophie Schulz, Iris Schwärter, Sophie Sobolewski, Leonie Gottwald und Neuzugang Pola Piaskowska das Gerüst der Mannschaft. Gemeinsam wollen sie den Klassenerhalt so schnell wie möglich unter Dach und Fach bringen.
Trotz ihres jungen Alters sind die Damen des TC Deuten 2 mit der Westfalenliga vertraut. Erst im vergangenen Winter gelang dem Team ein respektabler dritter Platz. Die Weiterentwicklung der Mannschaft ist unverkennbar. Mit Verstärkungen aus der Regionalligamannschaft ist außerdem zu rechnen. Neu im Deutener Kader sind Monique Murek, Leticia Solakov und Maja Schweika. Bei einem normalen Saisonverlauf sollte das Team nur wenig mit dem Abstieg zu tun haben.
Gekommen, um zu bleiben sind die Damen der TG Stadtlohn/Ahaus. Mit Teamgeist und lokalem Fokus peilt die Mannschaft um Mannschaftsführerin Vivien Sandberg den Klassenerhalt an. Dabei setzt die TG bewusst auf lokale und deutsche Spielerinnen. Mit den Neuzugängen Jule Brauer, Vivien Lerley (beide TC Kamen-Methler) und Evelyn Warkentin hat sich das Team gezielt verstärkt. Alle drei gehören - wie auch Tamara Dalibor - zum festen Stamm der Mannschaft. Ein weiterer Fokus liegt in dieser Saison auf der 2. Mannschaft, die ambitioniert um den Aufstieg in die Verbandsliga kämpft und langfristig eine starke Basis sichern soll.
Die beiden Dortmunder Teams des TC Eintracht Dortmund und des TSC Hansa Dortmund werfen eine Menge Erfahrung in die Waagschale. Während bei der Eintracht der Fokus auf dem Klassenerhalt liegt, könnte Hansa möglicherweise den direkten Wiederaufstieg anpeilen.
Herren
Gespickt mit OWL-Duellen ist die Westfalenliga der Herren. Mit Gütersloh, Versmold, Herford, Brackwede, Halle und Steinhorst kommen sechs Teams aus einem Umkreis von wenigen Kilometern. Allein Neuling TG Stadtlohn/Ahaus durchbricht die Phalanx der OWL-Mannschaften. Die Nähe zur niederländischen Grenze bedingt, dass der Aufsteiger viele Spieler aus dem Nachbarland aufbieten kann. Mit einer Mischung aus ATP-Spielern, regionalen Talenten und alten Bekannten wie Andreas Thivessen und Carsten Gröger soll im ersten Jahr der Klassenerhalt gelingen. Der breite Kader und der 2. Mannschaft in der Verbandsliga können diesem Ziel zuträglich sein.
Den Blick nach oben richtet derweil der TC Herford. Mit den Neuzugängen Nino Toto, Noel Albers und dem kanadischen Doppelspezialisten Benjamin Sigouin und einem guten Mix aus ausländischen Spielern, Neuzugängen sowie deutschen, heimischen Spielern präsentieren und um die vorderen Plätze mitspielen.
Erstmals in der Vereinsgeschichte geht der TC Steinhorst aus dem Kreis Paderborn in der Westfalenliga an den Start. Dabei wurden die Spielberechtigung und einige Spieler vom letztjährigen Verbandsligameister TC BW Soest übernommen. Mit Lasse Rensing (TC GW Paderborn) und Luca Matteo Sobbe (RTHC Leverkusen) sind außerdem zwei waschechte Westfalen neu im Kader. Für den Verein mit lediglich drei Plätzen zählt zunächst nur der Klassenerhalt. Doch schon bald wird die Anlage im Dorf der 1.000-Seelen-Gemeinde um drei weitere Plätze erweitert. Wer weiß? Vielleicht ändern sich dann auch die Ziele. Für’s Erste heißt es jedenfalls, herzlich Willkommen in der Westfalenliga.
Auch die Herren des TC BW Halle gehen neu formiert an den Start. Die Haller-Jungs bilden dabei das Gerüst der Mannschaft. Zusätzlich wird Frederic Vögeli weiterhin für den Verein auflaufen. Neu im Team ist Facundo Yunis, der zwar in der Schweiz lebt, aber einen deutschen Pass besitzt. Talent Mark Otto wird das Team als Neuzugang ebenso unterstützen wie Magnus Osadnik und Jonas Wand, die auch im letzten Jahr bereits für Halle aufgeschlagen haben. Neben einigen ausländischen Spielern besteht der Stamm des Teams aus Facundo Yunis, Frederic Vögeli, Patrick Moise, Jannik Sötebier, Felix Werkis, Magnus Osadnik, Jonas Wand und Mark Otto, mit denen der Klassenerhalt das Ziel ist.
Die erste Herrenmannschaft des Tennispark Bärchen Versmold vollzieht nach dem freiwilligen Rückzug aus der Bundesliga nun den Neustart in der Westfalenliga (zuletzt 2015). „Die Zusammenstellung des Kaders war eine Herausforderung. Wir haben quasi bei null angefangen. Teamchef Remco Schreurs hat es geschafft, ein Team zusammenzustellen, das gut zusammenpasst und in der Lage ist, ganz oben mitzuspielen“, erklärt Hans-Ewald Reinert, 1. Vorsitzender vom Tennispark Versmold. Remco Schreurs freut sich, dass mit Karlo Cubelic ein Spieler mit dabei ist, der schon einmal für den Tennispark aktiv war. „Um Karlo haben wir das Team aufgebaut. Mit Lambert Ruland und Jimmy Yang sind noch zwei weitere deutsche Spieler dabei. Die meisten aus dem Kader kommen aber aus meinem Heimatland“, hat der Niederländer seine Kontakte reichlich spielen lassen.
Außerdem wie im letzten Jahr dabei, der TC Brackwede und der Gütersloher TC RW.