Auf den ersten Blick haben der TC Handorf aus dem Tennisbezirk Münsterland und die TG RW Hattingen aus dem Bezirk Ruhr-Lippe wenig gemeinsam. Tennisexperten wissen, dass beide Vereine ein ganz besonderes gemeinsames Aushängeschild haben. Es sind die beiden einzigen Vereine im WTV, die in diesem Jahr jeweils ein Deutsches Ranglistenturnier für Herren der Offene Klasse der Kategorie 3 (Gesamtpreisgeld 5.000 € bis 7.500 €) organisierten. Genau vier Spieler aus dem WTV ließen es sich dann auch nicht nehmen, an beiden Ranglistenturnieren teilzunehmen. Darunter auch der Münsteraner Lars Hartmann (Deutsche Rangliste 368), der für den Gütersloher TC RW an den Start ging, und Niklas Niggemann (1. TC Hiltrup, DR 85). Während Hartmann in beiden Turnieren bis ins Achtelfinale kam, triumphierte der aktuelle Bezirksmeister des Tennisbezirks Münsterland bei den 4. Hattinger Rot-Weiß Open und holte sich den Titel. Bei den 4. TC HANDORF OPEN kam für Niggemann am letzten August-Wochenende allerdings nach zwei Sätzen (3:6, 2:6) das Aus im Viertelfinale gegen Niklas Schell (TC Bad Vilbel). Schell, Nummer 54 der Deutschen Rangliste, der seine eigene Aufschlaggeschwindigkeit selbst auf bis zu 230 km/h beziffert, wurde nicht nur in diesem Spiel, sondern auch in allen anderen Begegnungen in Münster-Handorf seiner Favoritenrolle gerecht.

Der 26-jährige Tennisprofi gab auf dem Weg zum Turniersieg nur einen einzigen Satz im Halbfinale gegen den an Nummer 3 gesetzten Jannik Rother (Gütersloher TC RW, DR 72) ab. Im Finale ließ Schell, der in seiner bisherigen Karriere unter anderem zweifacher Deutscher Meister der Jugend U16 war (2014/2015) und Mannschafts-Jugend-Europameister (2015) wurde, keinen Zweifel daran, wer den Court als Sieger verlassen würde. Schell blieb seinem Spielmotto „ich will das Spiel bestimmen“ treu und setzte dies mit seinem fulminanten Aufschlag und seinem offensiven Spiel konsequent um. Für den Finalisten Maximilian Özcelik (TC Parkhaus Wanne-Eickel, DR 81), Halbfinalist bei den HANDORF OPEN 2023 und in diesem Jahr an 5 gesetzt, war nach 58 Minuten der Traum vom Turniersieg vorbei. Schell gewann klar in zwei Sätzen (6:1,6:1) und war voll des Lobes für das Organisationsteam um Turnierdirektorin Ulla Geitmann; „Das Turnier war super organisiert. Es war für mich ein Genuss, hier in Handorf zu spielen und natürlich plane ich, den Titel im nächsten Jahr zu verteidigen.“ Günter Hansen, 1. Vorsitzender des TC Handorf, zog insgesamt ein positives Turnierfazit. „Die Qualität des Teilnehmerfeldes ist gesteigert worden, bei der Quantität ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, und das Zuschauerinteresse war vor allem am Finaltag groß“, fasst Hansen zusammen. Dies belegen auch die Zahlen: 21 Spieler standen auf dem Court, darunter sechs Spieler der deutschen Top 100. Zum Vergleich: In Hattingen spielten in diesem Jahr 28 Spieler, darunter drei Spieler der deutschen Top 100.

Kommen wir zurück zum Tennis-Insider Lars Hartmann, der in diesem Jahr bei beiden Turnieren in Handorf und Hattingen im Einsatz war und der als Dauerbrenner bei den HANDORF OPEN bezeichnet werden kann. Schließlich war er bei jedem Turnier dabei. Seine sportliche Bilanz bei den HANDORF OPEN: Aus in der Runde 1 im Jahr 2022 und 2023 und Achtelfinaleinzug in den Jahren 2024 und 2025. Hartmann sieht die Entwicklung des Ranglistenturniers in Handorf insgesamt positiv: „Auf jeden Fall ist die Qualität in der Spitze noch einmal gestiegen. Hervorzuheben ist auf jeden Fall, wie sehr das Organisationsteam darum bemüht ist, allen Spielern einen "warm welcome" zu bereiten und für sie da zu sein. Um das Turnier weiterzuentwickeln und noch attraktiver für Spieler und Zuschauer zu machen, hat Hartmann noch einige Tipps für die Organisatoren. „Auf jeden Fall sollte das Recruiting von Spielern noch optimiert werden mit dem Ziel, dass die Teilnehmerzahl wieder steigt. Auch eine elektronische Spielstandsanzeige, die beispielsweise beim WTV ausgeliehen werden kann, hält Hartmann vor allem am Finaltag für sinnvoll. „Das wäre ein weiterer guter Service für Zuschauer und Spieler und würde die HANDORF OPEN in der Turnierszene weiter aufwerten.

Auch Marwin Kralemann (DR 96) vom 1. TC Hiltrup, der bei den HANDORF OPEN mit dem Halbfinaleinzig das sportliche Aushängeschild aus dem Tennisbezirk Münsterland war, sparte nicht mit Lob: „Das Turnier war super. Die Organisation war gut, auch wenn die ein oder andere Regenunterbrechung am Samstag den Zeitplan ein wenig durcheinandergebracht hat. Sehr gut war die Anwesenheit einer Physiotherapeutin, die mir vor allem nach meinen langen Matches sehr geholfen hat. Insgesamt war das ganze Team vor Ort sehr zuvorkommend“, lobt Kralemann, der bei seiner zweiten Teilnahme an Nummer 8 gesetzt war und gegen den Finalisten Özcelik in zwei Sätzen (2:6,3:6) im Halbfinale das Nachsehen hatte.

Niklas Schell verabschiedet sich bei der Siegerehrung von den Handorf Open
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